Gerechte Ressourcenpolitik ist möglich – Neue Rohstoff-Studie für Baden-Württemberg vorgestellt

Lithium, Kobalt und Co. – Baden-Württemberg hat einen überdurchschnittlich hohen Bedarf an weltweit begehrten metallischen Rohstoffen. Die neue Studie „Rohstoffbedarf Baden-Württemberg: Analyse, Risikobewertung und Zukunftskonzepte“ dokumentiert Zahlen zum Rohstoffbedarf Baden-Württembergs sowie die gravierenden Auswirkungen des Rohstoffabbaus in ausgewählten Herkunftsländern. Kann die baden-württembergische Politik angesichts massiver Menschenrechtsverletzungen für mehr Gerechtigkeit in der Rohstoffbeschaffung sorgen? Antworten fand die Entwicklungspolitische Herbstkonferenz des Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e. V. (DEAB) am 17. November 2025 unter dem Titel „„Zukunftsfähige Ressourcenpolitik unter Berücksichtigung von Rohstoffgerechtigkeit“ mit Staatssekretär Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneten sowie Expert*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen und zahlreichen Gästen.

Nzimbu Cathy Plato, Vorständin des DEAB, verwies angesichts des Minenunglücks im Kongo am vergangenen Freitag mit über 100 Toten auf die Dringlichkeit der Rohstoffwende und verlieh ihrem Wunsch Ausdruck, dass die Studienergebnisse nicht versanden, sondern als Grundlage für eine Strategie hin zu einer gerechten Ressourcenpolitik dienen mögen.

Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, betonte in seiner einführenden Rede die hohe Bedeutung der Ressourceneffizienzstrategie des Landes. „Wir müssen das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppeln“, sagte Baumann. Aufgabe der Politik müsse es sein, dafür zu sorgen, dass es billiger und einfacher wird, Rohstoffe im Kreislauf zu führen als neu gewonnene einzusetzen. „Wir sollten auch möglichst viele Rohstoffe im Land gewinnen. Das macht uns unabhängiger“, so Baumann. „Es ist darüber hinaus ungerecht, anderen unseren ökologischen Rucksack vor die Tür zu stellen.“

Sonja Limberger, ifeu-Institut, stellte die Ergebnisse der Studie vor: Baden-Württemberg hat einen, im Vergleich zur Bundesebene, überdurchschnittlich hohen Bedarf an Rohstoffen. Insbesondere metallische Rohstoffe werden ausschließlich importiert. Fünf metallische Rohstoffe konnten als Schlüsselrohstoffe identifiziert werden: Lithium und Kobalt, die für die Herstellung von Batterien von enormer strategischer Bedeutung sind sowie Kupfer, Aluminium und Wolfram, die essenziell sind für die Elektrotechnik und den Maschinenbau. Interviews mit betroffenen Menschen und Expert*innen beschreiben die Situation in den Abbauregionen. „Es war für mich erschütternd zu hören, wie sich das Leben in den Bergbauregionen gestaltet“, so Limberger. Die Interviewpartner*innen berichteten von Vertreibungen, sexualisierter Gewalt bis hin zu Mord. Auch Wasser und Umwelt leiden.

 

Baden-Württemberg – aktiv für mehr Rohstoffgerechtigkeit

 

Die Studie erarbeitete Handlungsempfehlungen für die Politik. Dazu zählen u.a. klare politische Rahmenbedingungen wie das Lieferkettengesetz sowie Maßnahmen wie die Senkung des Primärrohstoffbedarfs oder der direkte Dialog mit den Betroffenen der Abbauregionen. Felix Roll, Werkstatt Ökonomie, setzte den Schwerpunkt auf eine nachhaltige Beschaffung: „Die Öffentliche Beschaffung macht 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Das ist ein sehr starker Hebel zur Durchsetzung von sozialen und ökologischen Kriterien.“ Ein Landeskompetenzzentrum, wie in anderen Bundesländern bereits vorhanden, könnte die Beschaffer*innen der Kommunen mit Fachwissen unterstützen. Und in einem Landesvergabegesetz könnten soziale und ökologische Kriterien für sensible Produkte verbindlich aufgenommen werden.

Sebastian Cuny, MdL (SPD) stimmte zu: „Das Land Baden-Württemberg muss ein Vorbild sein im Bereich der nachhaltigen Beschaffung.“ Wichtig sei es, die Wirtschaft einzubeziehen mit dem Ziel, dass sie den Bereich Rohstoffgerechtigkeit bei ihrer Beschaffung und Produktion mitdenke. Darüber hinaus brauche es einen Bewusstseinswandel bei den Konsument*innen im Hinblick auf mehr nachhaltigen und fairen Konsum und einen bewussteren Umgang mit den begrenzten Ressourcen. „Wir müssen dafür insbesondere die entwicklungspolitische Bildungsarbeit und die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung sowie die wertvolle Arbeit der zivilgesellschaftlichen Organisationen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit in Baden-Württemberg stärken, auch durch mehr strukturelle Förderung.“

Thomas Marwein, MdL (Grüne) sagte: „Neben unserer „Landesstrategie Ressourceneffizienz“, die seit 2016 einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit für Baden-Württemberg leistet, müssen wir zukünftig mehr die Menschenrechtssituation und die Umweltzerstörung in den Abbauregionen sowie die nachhaltige Beschaffung in unserem Land in den Fokus nehmen.“

Dr. Albrecht Schütte, MdL (CDU) machte klar, dass ein großer Einfluss des Landes zur Vermeidung von sozialen und ökologischen Missständen in einer Erhöhung der Recyclingquote bestehe: „Und gerade hier sind wir als Baden-Württemberg in der Forschung spitze. Das wollen wir weiter ausbauen und so den Bedarf an Rohstoffen minimieren.“

Die Landtagsabgeordneten stellten klar: Mittelbar könne Baden-Württemberg die Situation in den Abbauregionen nicht beeinflussen. Die Diskussion zeigte jedoch, dass das Land zahlreiche Möglichkeiten hat, für einen geringeren Verbrauch an Ressourcen und für mehr Fairness in der Rohstoffbeschaffung zu sorgen.

Die Ergebnisse der Studie werden in den kommenden Wochen veröffentlicht werden und sind dann der Öffentlichkeit zugänglich.

 

Hintergrundinformationen

Die Studie: Die Studie „Rohstoffbedarf Baden-Württemberg: Analyse, Risikobewertung und Zukunftskonzepte“ soll in einem ersten Schritt einen Überblick liefern über den Rohstoffverbrauch und -bedarf in Baden-Württemberg. Darauf aufbauend soll sie ermitteln, welche Menschenrechtsverstöße und Umweltzerstörungen der Abbau und die Verarbeitung dieser Rohstoffe mit sich bringt. Mit diesen wissenschaftlichen Ergebnissen kann die Studie als Grundlage dienen, um Politik, Unternehmen und die breite Bevölkerung auf die Notwendigkeit einer Rohstoffwende aufmerksam zu machen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Studie wird gemeinschaftlich vom Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB), dem ifeu-Institut Heidelberg und der Werkstatt Ökonomie durchgeführt und vom Umweltministerium Baden-Württemberg finanziert.

 

Das ist der DEAB180 entwicklungspolitische Organisationen und Netzwerke in Baden-Württemberg, insgesamt über 400 Gruppen und Organisationen, bilden den Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB). Zentrale Aufgaben des 1975 gegründeten Dachverbands sind die Förderung seiner Mitglieder und die politische Vertretung ihrer Anliegen gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Der DEAB ist Herausgeber des Journals Südzeit und Träger des Eine Welt-Promotor*innen-Programms sowie des Interkulturellen Promotor*innen-Programms. Information: www.deab.de

HandyHeld*innen: Gemeinsam für den Planeten

Schülerinnen und Schüler der Hermann-Hesse-Realschule Göppingen erforschen globale Zusammenhänge rund ums Smartphone

Wie hängt mein Smartphone mit dem Klimawandel, Kinderarbeit oder fairen Löhnen zusammen? Und was kann ich selbst tun, um nachhaltiger mit Technik umzugehen?
Diesen Fragen gingen rund 270 Schüler*innen der Klassenstufen 5 bis 7 beim Aktionstag „HandyHeld*innen: Gemeinsam für den Planeten“ an der Hermann-Hesse-Realschule Göppingen nach.

Unter der Koordination des Dachverbands Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) und des Kreismedienzentrums Göppingen (KMZ GP) wurde der Tag in Kooperation mit der Handy-Aktion Baden-Württemberg sowie zahlreichen Initiativen und Bildungsakteur*innen umgesetzt.
Zum Bündnis gehörten: Jugend trifft Politik (DEAB), der Diözese Rottenburg-Stuttgart (DRS), die Stadt Göppingen, das Landratsamt Göppingen, Bildungsreferent*innen von DiMÖESTUBE und BtE sowie das Repair Café.

 

Warum „HandyHeld*innen“?

Der Titel des Tages war Programm: „HandyHeld*innen“ steht für all jene, die Verantwortung übernehmen – im Kleinen wie im Großen. Ziel war es, jungen Menschen zu zeigen, dass jede und jeder zum „Handy-Helden“ werden kann: durch Reparieren statt Wegwerfen, bewussten Konsum und kritisches Hinterfragen der digitalen Welt.

„Handys sind ein Symbol unserer globalisierten Welt – sie verbinden uns, aber sie verbinden uns auch mit den Herausforderungen anderer Regionen. Genau dieses Bewusstsein wollen wir fördern“, so Stefan Raaf, Leiter des Kreismedienzentrums Göppingen.

 

Workshops mit Herz, Verstand und Werkzeug

In vielfältigen Workshops setzten sich die Jugendlichen mit nachhaltiger Digitalisierung, Rohstoffgerechtigkeit, Reparaturkultur und globalen Lieferketten auseinander.
Sie entwickelten kreative Chatbots, bauten Recycling-Roboter, nahmen eine Radiosendung auf und entdeckten in praktischen Übungen, wie sich Handys reparieren lassen.

„Das Tolle war zu sehen, wie viel Neugier, Gestaltungswille und Motivation in den Jugendlichen steckt. Die Schüler*innen waren mit echter Freude und Begeisterung bei der Sache und haben sich mit großem Interesse auf die Themen eingelassen“, sagte Simone Dinse de Salas von der Religionspädagogischen Koordinierungsstelle (DRS). Auch Martin Ruoff vom Repair-Café Ebersbach zeigte sich beeindruckt: „Wenn Schüler*innen zum ersten Mal selbst ein Gerät öffnen und verstehen, wie und was repariert werden kann, entsteht eine Beziehung zu jenem Gegenstand und ein Bewusstsein für Wertschätzung und Nachhaltigkeit kann sich entwickeln.“
Die Themen reichten von globaler Gerechtigkeit und Recycling über faire Lieferketten bis hin zu Gesundheit, Medienkompetenz und Digitalisierung.

Höhepunkt: Politik auf Empfang – Jugendliche im direkten Dialog mit Politiker*innen

Zum Abschluss des Tages trafen die Jugendlichen in einem eigens entwickelten Format, „Politik auf Empfang“, auf Politiker*innen aus der Region.
Nach einem kurzen Einstieg in Form eines Quizes mit den Schülersprecher*innen ging es in den direkten Austausch: In kleinen Gesprächsinseln diskutierten Schüler*innen und Politiker*innen auf Augenhöhe über Nachhaltigkeit, Digitalisierung und politische Verantwortung.

Mit dabei waren:

  • Sarah Schweizer, MdL (CDU), Sprecherin für Wald-, Forst- und Jagdpolitik, Vorsitzende des CDU-Kreisverbands Göppingen
  • Ayla Cataltepe, MdL (CDU), Sprecherin für Integration sowie für Islam, Politischer Islam und Islamismus
  • Mariska Ott, Landtagskandidatin Bündnis 90/Die Grünen
  • Sabrina Hartmann, SPD-Kreisvorsitzende und Landtagskandidatin
  • Peter Köber, stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP, Landtagskandidat im Wahlkreis Göppingen
  • Daniel Requard, Konrektor der Hermann-Hesse-Realschule

Der Austausch zeigte deutlich, dass junge Menschen viele Fragen an die Politik haben und sich keineswegs scheuen, diese auch direkt zu stellen. Die Gespräche waren lebendig, offen und von echtem Interesse geprägt.
An mehreren Gesprächsinseln entstand so viel Austausch, dass die Zeit am Ende kaum ausreichte. Viele Schüler*innen äußerten, sie hätten sich gerne noch länger mit den Politiker*innen unterhalten.
Auch von politischer Seite kam positive Resonanz: Das Format wurde als erfrischend, nahbar und dialogorientiert beschrieben – ganz anders als klassische Podiumsdiskussionen.

 

Ein Tag für globale Verantwortung und lokales Engagement

Der Aktionstag verband Bildung, Kreativität und Engagement auf inspirierende Weise.
Die Schüler*innen lernten, dass Nachhaltigkeit nicht bei der Mülltrennung endet, sondern bei jeder Kaufentscheidung beginnt und dass globale Gerechtigkeit im Alltag erfahrbar wird.

„Es war beeindruckend zu erleben, wie die Schüler*innen Verantwortung übernehmen, kritisch fragen und eigene Ideen entwickeln. Das zeigt, wie viel Potenzial in schulischer Bildungsarbeit steckt, wenn globale Themen erfahrbar werden“, so Camila Rodriguez von der Handy-Aktion Baden-Württemberg.

Die Organisator*innen planen, den HandyHeld*innentag künftig auch an weiteren Schulen in Baden-Württemberg durchzuführen.
Interessierte Bildungseinrichtungen oder lokale Partner*innen können sich gerne für eine Kooperation beim DEAB, der Handy-Aktion Baden-Württemberg oder dem Kreismedienzentrum Göppingen melden.

Online-Reihe „Handy-Treff um 5 vor 4“ | Nächster Termin im Januar

Online-Reihe „Handy-Treff um 5 vor 4“

Wir laden Sie herzlich ein, Neues zu erfahren und sich mit uns für einen nachhaltigen und umweltgerechten Einsatz von Rohstoffen einzusetzen.
Jeweils um 5 vor 4 treffen wir uns online und bieten Ihnen neue Themen und Impulse rund um das Thema „Rohstoffe und Handys“.

Flyer zum Download

 

Donnerstag, 15. Januar 2026, 15:55 – 17:00Uhr

Online-Handytreff „5 vor 4“: Kreislaufwirtschaft in der weltweiten Praxis

Theresa Utzig von Inkota stellt die neue Inkota-Broschüre zu Kreislaufwirtschaft mit Beispielen aus der weltweiten Praxis vor. Kreislaufwirtschafts-Initiativen in verschiedenen Bereichen und Ländern machen so die Realität der sozial-ökologischen Transformation greifbar und erlebbar und können uns viele Impulse geben.

Online via Zoom
Zoomlink: https://eu01web.zoom.us/j/65875470806?pwd=Uy80M0JNTkoyUGF5c0FOc1FHTXpiZz09
Meeting-ID: 658 7547 0806
Kenncode: 904587

Eine Anmeldung ist nicht nötig, einfach reinkommen!

 

 

 

Bereits vergangene Folgen

 

Dienstag, 18. Februar 2025

Handy-Recycling wie geht das?
„Refurbishment oder Recycling – was passiert mit den gebrauchten Handys?“

Über das Telekom Handysammelcenter werden gemeinsam mit vielen Engagierten jährlich über 100.000 gebrauchte Handys und Smartphones gesammelt. Was passiert nach der Einsendung der Sammelboxen mit den mobilen Geräten und warum ist es nachhaltiger, diese „getrennt“ zu sammeln? Der Vortrag informiert darüber, welche metallischen Rohstoffe beim Recycling wiedergewonnen werden und was man unter „thermischen Recycling“ versteht. Darüber hinaus werden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, wie es gelingen kann mehr Handys aus den Schubladen zu holen.

Referentin: Cornelia Szyszkowitz, Nachhaltigkeitsexpertin, Deutsche Telekom Technik

 

Dienstag, 13. Mai 2025

Sind jetzt bald alle Handys fair? – Lieferkettengesetz, Critical Raw Materials Act und Co.

Handys von Samsung und Apple werden in Deutschland mit Abstand am meisten genutzt. Mit deutlichem Abstand folgen Geräte von Xiaomi, Huawei, Google, Motorola und Asus. Die Lieferketten für die Herstellung sind nach wie vor stark intransparent. Was wissen wir dennoch (neues)? Werden die Smartphones dieser Hersteller dank der neuen Regulierungen wie dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder neuer EU-Richtlinien unterdessen fairer und ökologisch nachhaltiger produziert? Die Referentin gibt einen Überblick über den aktuellen Stand von Regulierungen für Menschenrechte in den Smartphone-Lieferketten.

Referentin: Anne Neumann, INKOTA-netzwerk e.V.

 

Dienstag, 27. Mai.2025

iFixit – Das Recht auf Reparatur, Anleitungen für Reparaturen, Bildungsansätze

iFixit ist die größte Online-Plattform mit kostenlosen Reparaturanleitungen für alles, geschrieben von allen. Ihr Ziel ist es, Menschen weltweit zu befähigen, ihre Dinge selbst zu reparieren. Deswegen setzt sich iFixit auch für das Recht auf Reparatur ein. Im Fokus dieser Veranstaltung stehen das Konzept und die Arbeit von iFixit  sowie die politische Arbeit  im Bereich „EU right to repair“.

Referent: Manuel Häussermann, iFixit

 

Dienstag, 03. Juni 2025

Der Bergbau im Osterzgebirge im globalen Kontext

Der Vortrag zeigt, wie der EU-Critical Raw Materials Act (CRMA) den Lithiumbergbau im Erzgebirge und in der angrenzenden Region Tschechiens neu belebt. Mit den Projekten Zinnwald Lithium (D) und Cínovec (CZ) entstehen neue Abbauvorhaben.
Gleichzeitig wächst der Widerstand von Bürgerinitiativen auf beiden Seiten der Grenze – vergleichbar mit Protesten im Globalen Süden. Der Promotor hat enge Kontakte zu diesen Gruppen aufgebaut und zeigt, wie daraus gemeinsame thematische Veranstaltungen hervorgegangen sind, die Rohstoffgerechtigkeit fördern und Kritik am globalen Rohstoffabbau üben. Exemplarisch zeigt sich hier, wie ähnliche Anliegen und Erfahrungen Akteure in Bergbaugebieten im globalen Norden und Süden miteinander verbinden. Dabei geht es nicht nur um lokale Folgen, sondern um den Kern des Problems: die Verantwortung der Industrieländer – insbesondere im Kontext politischer Entscheidungen, der E-Mobilität und sogenannter „grüner Technologien“, die neue Abhängigkeiten schaffen.

Referent: Oscar Choque, Fachpromotor für Ressourcengerechtigkeit in Sachsen

 

Dienstag, 16. September 2025

Handys sammeln mit Freddy Datenfresser

Seit Anfang Mai kooperieren die Handy-Aktionen Baden-Württemberg und Bayern mit dem neuen Handysammelsystem Freddy Datenfresser des rheinlandpfälzischen Inklusions- und Recyclingbetriebs JuRec IT. Geschäfsführer Matthias Juchum erklärt die Verarbeitungsprozesse und steht Rede und Antwort zu allen Fragen rund ums Handy-Recycling.

Referent: Matthias Juchum, Geschäftsführer Freddy Datenfresser/JuRec IT (freddy-datenfresser.de)

 

Dienstag, 21. Oktober 2025

Bildungsmaterialien zur Handy-Aktion und Rohstoffgerechtigkeit

Digital, global, gerecht?
Der interaktive Online-Vortrag gibt Einblicke in Bildungsmaterialien rund ums Smartphone – von Rohstoffabbau über Elektroschrott bis zu nachhaltiger Digitalisierung.
Mit Methoden aus den Handy-Aktionen Deutschland und globalen Perspektiven zeigt der Vortrag, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen spannend und alltagsnah gestaltet werden kann.

Referentin: Camila Rodriguez, Handy-Aktion Baden-Württemberg

Moderation: Rocío Rueda O./BtE Programm-EPiZ Reutlingen

 

Dienstag, 18. November 2025

Gold im Handy – funkelnd, wertvoll, zerstörerisch

Man sieht es nicht, man riecht es nicht: Es sind auch nur ein paar hundertstel Gramm Gold im Handy – und dennoch werden dafür große Mengen Gestein oder Sand bewegt und Umwelt und Menschen mit Giften kontaminiert. Bei sachgemäßem Verschrotten und Recyceln von Handys wird auch das Gold herausgelöst. 20 recycelte Handys können eine Tonne Gestein ersparen, das abgesprengt, abgebaggert, zerkleinert und mit giftiger Lauge versetzt würde. Wie es zugeht beim Goldabbau (in den Anden und an Amazonaszuflüssen) und was man bedenken sollte beim Verbrauch von Gold (für Handy, Zahn, Schmuck usw.) – das ist Thema des Vortrags. Im Anschluss gibt es Gelegenheit zur Diskussion.

Referent: Dr. Hartmut Heidenreich, ehrenamtlich im Koordinationsteam der Kampagne Bergbau Peru, war zuletzt Direktor des Bildungswerks der Diözese Mainz

Moderation: Ulrike Lieber, DiMOE – Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung

 

Montag, 1. Dezember 2025

Kampf gegen Bergbau: Brumadinho und die Folgen – Die Katastrophe in der Eisenerz-Mine und die aktuelle Situation in Brasilien

Im brasilianischen Brumadinho brach im Januar 2019 der Damm eines Rückhaltebeckens einer Eisenerzmine, der kurz vorher von der brasilianischen Tochtergesellschaft des deutschen TÜV Süd noch als sicher deklariert wurde. Die Schlammlawine kostete 272 Menschen das Leben, drei weitere gelten als vermisst. Die juristische Aufarbeitung des Unglücks verzögert sich noch immer. Der Referent Bischof Dom Vicente Ferreira war damals in der betroffenen Region tätig und setzt sich auch heute in seinem neuen Wirkungsbereich gegen die Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen von Minenbetreibern ein. Er berichtet über die Situation der Menschen heute in Brumadinho und den aktuellen Kampf gegen Bergbau in Brasilien. Wie könnte ein starkes Lieferkettengesetz zu mehr Gerechtigkeit beitragen?

Für eine Übersetzung ist gesorgt.

Referent: Bischof Dom Vicente Ferreira, Brasilien

Moderation: Gisela Voltz, Handyaktion Bayern/Mission EineWelt

Neu: Kinderbroschüre „Frida, die Rohstoffdetektivin“

„Frida ist Rohstoff-Detektivin und ein neugieriges, liebes Wesen mit einer wichtigen Mission. Sie will herausfinden: Wo kommen die Rohstoffe im Handy her? Wer baut sie ab? Und was passiert, wenn Handys alt sind und nicht mehr gebraucht werden? Mit diesem Heft begleiten wir Frida auf ihrer Reise von Deutschland in den Kongo zu den Minen, in denen Rohstoffe für die ganze Welt abgebaut werden bis nach Ghana, wo Elektroschrott – auch aus Deutschland – gelagert wird. Frida lernt Kinder in diesen Ländern kennen, die von einer besseren Zukunft träumen und trifft nach ihrer Rückkehr auf Freddy, der ihr beim Sammeln von alten Handys und Tablets hilft. Gemeinsam mit den Kindern in der Schulklasse entwickeln sie tolle Ideen und laden uns ein, mitzumachen.

Zielgruppe: Kinder von 6 – 12 Jahren

Hintergrundinformationen: Das Heft „Frida, die Rohstoff-Detektivin und der ungelöste Fall der Handy-Müllhalde“ wird von der Handy-Aktion Baden-Württemberg, JuRec-IT/Freddy-Datenfresser in Landau, Brot für die Welt und der missio-Diözesanstelle Rottenburg-Stuttgart, den beiden evangelischen Landeskirchen und katholischen Diözesen in Baden-Württemberg, dem Diakonischen Werk in Baden-Württemberg, Mission Eine Welt Bayern und dem Studienbegleitprogramm für ausländische Studierende / Stube herausgegeben. Das von Ilona Koglin (Text & Layout) und Rocío Rueda Ortiz (Illustration) liebevoll gestaltete DIN A5 Heftchen hat 20 Seiten.

Download des Heftes 

Auch analog bestellbar über Ralf Häußler –  

Ökumenische Aktion „Handys als Kollekte“ erfolgreich gestartet – Zahlreiche Sammelstellen in ganz Baden-Württemberg

Die ökumenische Aktion „Handys als Kollekte“ ist im vollen Gange! Seit dem 1. September 2025 rufen die Evangelischen Landeskirchen und Katholischen Diözesen in Baden-Württemberg gemeinsam mit missio Aachen und der Handy-Aktion Baden-Württemberg dazu auf, gebrauchte und nicht mehr verkäufliche Handys, Smartphones und Tablets zu sammeln und einer sinnvollen Wiederverwertung zuzuführen.

Schon jetzt beteiligen sich zahlreiche Kirchengemeinden, Schulen, Vereine und Organisationen im ganzen Land. Überall in Baden-Württemberg finden sich Sammelstellen und Sammelzentren, an denen alte Geräte abgegeben werden können. Eine digitale Übersicht der Sammelorte steht unter www.freddy-datenfresser.de/#sammelboxen zur Verfügung.

Die Firma JuRec-IT in Landau sorgt für die zertifizierte Datenlöschung, die sichere Sammellogistik sowie das Recycling oder die Wiederaufbereitung verwertbarer Geräte und Materialien. So werden wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer und Palladium zurückgewonnen.

Pro gespendetem Handy erhalten die kirchlichen Hilfswerke missio Aachen und Brot für die Welt einen finanziellen Beitrag zur Unterstützung ihrer Projektpartnerinnen und -partner im Globalen Süden – etwa in Ghana und in der Demokratischen Republik Kongo. Dort fördern sie Bildungs-, Gesundheits- und Sozialprojekte, die Kindern und Familien neue Perspektiven eröffnen und eine nachhaltige Gesundheitsversorgung stärken.

Mit der Aktion „Handys als Kollekte“ zeigen Kirchengemeinden und Engagierte in Baden-Württemberg, wie ausgediente Handys Rohstoffe zurückgewinnen, Menschen unterstützen und Bewusstsein für globale Verantwortung schaffen können.

 

Weitere Informationen

Global. Solidarisch. Gerecht: Berufsschüler*innen gestalten Zukunft beim DEAB-Kongress „Global Eyes 2025“

Mechatronikerinnen, Modedesigner oder Lackiererinnen – die Auszubildenden von heute werden schon bald die Arbeitswelt von morgen mitbestimmen. Wie nachhaltig wird diese sein? Werden die zukünftigen Fachkräfte auf globale Herausforderungen wie die Klimakrise angemessen reagieren können und werden sie demokratische Werte hochhalten? Der siebte Kongress „Global Eyes –dein Blick auf die Zukunft zählt!“ am 18. Juli 2025 bot den rund 250 Schüler*innen und Lehrkräften beruflicher Schulen einen bunten Strauß an Instrumenten und Anregungen, um den künftigen gesellschaftlichen und globalen Anforderungen gerecht werden zu können. Mit einem vielfältigen Programm rückte der Kongress des Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB) im Stuttgarter Rathaus für einen Tag Fragen globaler (Klima-)Gerechtigkeit in den Fokus.

Eindrücke vom Kongress Global Eyes

Es war bunt, es war laut, es wurde gesungen und gestaunt. Vor allem aber wurde diskutiert und über Fragen einer zukunftsfähigen und global gerechten Welt nachgedacht. Stuttgarts Bürgermeisterin Isabel Fezer und Ministerialdirigent Martin Sabelhaus (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport) führten in den Kongress ein. Sie betonten die Bedeutung der Bildungsveranstaltung Global Eyes und die Verantwortung der Schulen. „BNE ist nicht nur eine Frage der Bildungspolitik, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so Sabelhaus. In einer sich ständig wandelnden Welt sei es wichtig, junge Menschen zu befähigen, kritisch zu denken, gesellschaftliche Zusammenhänge zu verstehen und aktiv an einer gerechten und nachhaltigen Gesellschaft mitzuwirken. Auch Bürgermeisterin Fezer sagte: „Die heutige Veranstaltung Global Eyes zeigt eindrucksvoll, wie engagierte junge Menschen und starke Kooperationspartner gemeinsam Verantwortung für eine nachhaltige und gerechte Zukunft übernehmen.“

Schirmfrau Kultusministerin Theresa Schopper hob den Stellenwert des Kongresses hervor: „Global Eyes in Stuttgart bringt engagierte junge Menschen aus beruflichen Schulen zusammen, die sich mit Klimaschutz, Klimagerechtigkeit, Ressourcennutzung, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft auseinandersetzen. Solche Formate stärken nicht nur das Bewusstsein für weltweite Zusammenhänge, sondern fördern auch Verantwortung und Engagement vor Ort.“

In der Talkrunde „Jugend trifft Politik“ mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung forderten die jungen Menschen, dass Themen ökologischer und sozialer Gerechtigkeit auch im Schulalltag im Vordergrund stehen müssten. Partizipation und Mitbestimmung solle in allen Schulen verankert werden. Sie wünschten sich mehr Freiraum, um Partizipation zu lernen sowie globales und solidarisches Denken zu entwickeln. Auch Demokratiebildung komme im Bildungssystem zu kurz. Schule müsse deshalb neu gedacht werden –sie solle mehr als nur Fachwissen vermitteln. Schulen müssen Haltung zeigen, so die Forderungen. Martin Sabelhaus, Katrin Steinhülb-Joos (schulpolitische Sprecherin der SPD), Annegret Warth-Shahlaei (Stadt Stuttgart) konnten den Wünschen und Forderungen der jungen Mitdiskutanten, Kai-Uwe Hüber, Avra Emin, Amelia Bartmann, zustimmen. Moderiert wurde die Talkrunde von Svenja Altdorfer.

Die Bedeutung des Bildungskongresses fasste Dr. Gunne Guntsetseg, Geschäftsführerin des DEAB, kurz und prägnant zusammen: „Die Themen von Global Eyes 2025, Nachhaltigkeit, Stressbewältigung und Wohlbefinden im Schulalltag, Mehrsprachigkeit und Diskriminierung unter Jugendlichen sowie demokratisches Miteinander sind nicht nur lokale Herausforderungen, sie sind vielmehr der Schlüssel zu globaler Gerechtigkeit!“

In 15 Workshops konnten die Schüler*innen diskutieren, experimentieren und Handlungsoptionen entwickeln. Ein Bildungsmarkt mit 25 Organisationen ermöglichte es den Schüler*innen und Lehrkräften, sich mit Akteur*innen zu vernetzen. Und dann hieß es auch noch Bühne frei für Vielfalt: Das Theaterstück der Hedwig-Dohm-Schule Stuttgart sowie Gedichte zu Themen wie Nachhaltigkeit, mentale Gesundheit, Diskriminierung, Vielfalt, Generationskonflikte und Globale Gerechtigkeit zählten zu den Highlights der Veranstaltung.

Die Handy-Aktion Baden-Württemberg war in Kooperation mit iFixit beim Kongress „Global Eyes“ auf dem Bildungsmarkt vertreten (alle Fotos: DEAB – Philipp Holl).

 

Informationen zum Programm:
Global Eyes 2025

Handysammelcenter stellt auf neuen Partner um – jetzt Boxen zurücksenden!

Seit vielen Jahren arbeitet die Handy-Aktion Baden-Württemberg mit dem Handysammelcenter der Telekom zusammen. Nun stehen größere Veränderungen an.
In einem Schreiben vom 22.05.2025 teilt die Telekom mit, wie die Umstellung auf einen neuen Partner ablaufen wird:

Um in Zukunft noch mehr Geräte zurück in den Rohstoffkreislauf zu bringen oder wiederverwenden zu können, wird das Handysammelcenter jetzt fit für die Zukunft gemacht.
Daher endet in den nächsten Monaten die Zusammenarbeit mit Foxway und die Sammelprozesse werden mit einem neuen Partner neugestaltet.

Warum ist dies jetzt notwendig?
In den letzten Jahren haben sich viele rechtliche und logistische Rahmenbedingungen geändert, die das Sammeln von gebrauchten Handys aufwendig machen. Das Ziel der Umstellung auf einen neuen  Partner des Handysammelcenters ist es, sichere Prozesse zu etablieren, damit es auch zukünftig möglich sein wird, sich mit einem guten Gefühl zu engagieren − gemeinsam wollen wir weiter möglichst viele gebrauchte Handys aus den Schubladen holen!

Was bedeutet dies?
Folgende Termine sind für die Umstellungspause des Verwaltungsportals des Handysammelcenters wichtig:
• Bitte bestellen Sie bis spätestens 10. Juni 2025 neue oder zusätzlich benötigte Sammelboxen im Verwaltungsportal.
• Die nötigen Versandlabels können Sie bis 31. Juli 2025 im Portal herunterladen – bitte senden Sie die Boxen rasch an Foxway.
• Teilweise oder vollständig gefüllte Boxen müssen bis spätestens 15. August 2025 bei unserem Partner Foxway eintreffen.
• Die Auszahlung der 50 Cent pro eingesendetem Gerät an die Kooperationspartner des Handysammelcenters erfolgt bis spätestens 31. August 2025.
• Das aktuelle Verwaltungsportal des Handysammelcenters bleibt für registrierte Nutzer und Nutzerinnen bis 31. Oktober 2025 zur Einsicht und zum Download der Sammelurkunden, Lösch- und Entsorgungsnachweise, etc. geöffnet (auf dem Stand von Ende August). Neubestellungen von Handysammelboxen, der Druck von Versandlabels und das Einsenden von Sammelboxen sind dann nicht mehr möglich.
• Am 1. November 2025 wird das bisherige Verwaltungsportal abgeschaltet.
• Sammler und Sammlerinnen können noch vorhandene Boxen nutzen, um weiterzusammeln. Die gesammelten Geräte können dann über das neue System abgegeben werden.

Was kommt danach?
• Das neue Verwaltungsportal wird voraussichtlich Ende des Jahres 2025 bereitstehen.
• Wir informieren rechtzeitig über die Website www.handysammelcenter.de , sobald Sie darauf zugreifen können – inklusive Anleitung und allen Details.

Alle Informationen zum Download: Info Umstellung HSC

Ökumenische Aktion „Handys als Kollekte“ – Webinare zu Fragen rund um die Aktion

Der Erdüberlastungstag markiert jedes Jahr den Zeitpunkt, an dem die Menschheit mehr natürliche Ressourcen verbraucht hat, als die Erde in dem jeweiligen Jahr regenerieren kann. Für Deutschland fiel der nationale Erdüberlastungstag 2025 auf den 3. Mai. Dieses Datum nahmen die vier großen christlichen Kirchen in Baden-Württemberg zum Anlass, ihre gemeinsame Aktion „Handys als Kollekte“ vorzustellen.

Von Anfang September bis zum 11. Januar 2026 regen die evangelischen und katholischen (Erz-)Diözesen und Landeskirchen im Land ihre Kirchengemeinden und Einrichtungen dazu an, ausgediente und nicht verkäufliche Handys zu sammeln ‒ sei es im Gottesdienst, bei Gemeindeveranstaltungen oder durch das Aufstellen von Sammelboxen.

Unterzeichnet ist der Aufruf von Erzbischof Stephan Burger, Landesbischöfin Prof. Dr. Heike Springhart, Bischof Dr. Klaus Krämer sowie von Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl. In ihrem gemeinsamen Schreiben heißt es: „Jedes Jahr werden mehr Handys verkauft und jedes Jahr werden dafür mehr Energie und mehr Rohstoffe verbraucht.“ Dies führe zu einer Zunahme des Raubbaus an der Natur und zu mehr Ausbeutung von Menschen. Die Bischöfin und die drei Bischöfe verweisen darauf, dass gleichzeitig unzählige alte und ungenutzte Handys in den Schubladen liegen, von denen etliche wiederverwendet werden könnten, um so den Ressourcenverbrauch zu bremsen. Oder die Geräte könnten dem Recyclingprozess zugeführt werden, um wichtige Rohstoffe zurückzugewinnen.

Wie die Bischöfin und die Bischöfe weiter schreiben, sollen die kirchlichen Hilfsorganisationen „missio Aachen“ und „Brot für die Welt“ im Zusammenhang mit der Sammelaktion für jedes gespendete Handy zudem einen finanziellen Beitrag zur Unterstützung ihrer Projektpartnerinnen und -partner im Globalen Süden erhalten.

Öffentliche Webinare zu Fragen rund um „Handys als Kollekte“

In den öffentlichen Webinaren werden alle Fragen rund um Datensicherheit, Brandschutz, Sammelsystem, Projektförderung usw. beantwortet.
Gerne können Sie an einem der folgenden Termine teilnehmen:  Eine Anmeldung ist nicht nötig.

16. September 2025, 15:55 – 17:00 Uhr

(weitere Termine sind in Planung)

Klicken Sie bitte auf den Link: Zoom Workplace app ↪ um einem Webinar beizutreten.

 

Weitere Informationen zur Aktion „Handys als Kollekte“:
Handys als Kollekte

Gold und Edelstein in Bibel und Smartphone – Sonderausstellung im bibliorama Stuttgart wird verlängert bis 2. November 2025

PRACHT BERÜHRT UNS MENSCHEN | …

Noch bis zum 2. November 2025 zeigt das bibliorama – das bibelmuseum stuttgart seine Sonderausstellung „Gold und Edelstein in Bibel und Smartphone – Um welchen Preis?“ in der es um die Macht wertvoller Rohstoffe in Bibel und Gegenwart und deren Kehrseite geht.

… | SIE WIRKT ANZIEHEND

Der Glanz der Stoffe „Gold und Edelstein“, ziehen die Menschen in ihren Bann. Die Ästhetik der modernen Geräte fasziniert. Die hinter der schillernden Oberfläche liegenden Probleme für Mensch und Umwelt treten dabei oft in den Hintergrund. Diese sind erstaunlicherweise heutzutage und zur Zeit der Bibel sehr ähnlich.

Die Produktion sowohl von Schmuck als auch von Smartphones ist mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Beim Abbau seltener Erden werden oft Menschenrechte verletzt und die natürlichen Lebensgrundlagen zerstört.

LERNORT bibliorama

Die Sonderausstellung will vor allem Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12-22 Jahre in Konfi- und Firm-Gruppen, Schul- und Berufsschulklassen ansprechen und das Bewusstsein für einen respektvollen Umgang mit der Welt fördern.

Begleitet wird die Sonderausstellung von einem umfassenden Rahmenprogramm, bestehend aus Workshops, Vorträgen und Aktionen sowie Materialien für den Unterricht.

GOLD UND EDELSTEIN …

…  in Bibel und Smartphone – Um welchen Preis“ will das Bewußtsein für einen respektvollen Umgang mit der Welt fördern und wird von einem umfassenden Rahmenprogramm und Workshops begleitet. Die Sonderausstellung ist eine Kooperation des bibliorama – das bibelmuseum stuttgart und der Württembergischen Bibelgesellschaft (WBG) mit dem Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung (ZEB) und wird gefördert von Brot für die Welt – Mit Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes.

Weitere Informationen:
bibliorama Stuttgart

Rohstoffrausch, Widerstand und der Weg zu einem gerechten Wandel – Veranstaltung am 15. Mai 2025 im bibliorama

Betroffene und Fachleute aus Peru und der Demokratischen Republik Kongo kommen zu Wort

Der weltweite Rohstoffhunger, der Anstieg der Preise für Gold sowie weiterer Ressourcen hat katastrophale Auswirkungen auf die Menschen und die Umwelt in den rohstoffreichen Herkunftsländern. Während der Amazonasregenwald und die wertvollen Ressourcen im Kongo immer weiter ausgebeutet werden, kämpfen die dort lebenden indigenen bzw. autochthonen Bevölkerungen für den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen, ihrer Rechte und ihrer Würde. In dieser Veranstaltung möchten wir mit unseren Gästen aus Peru und dem Kongo Einblicke in die Herausforderungen und Widerstände indigener Völker und lokaler Communities im globalen Kontext geben sowie unsere Verantwortung und Handlungsoptionen in Deutschland beleuchten.

Donnerstag, 15. Mai 2025
15:00 – 17:30 Uhr
bibliorama Stuttgart
Büchsenstraße 37, CVJM-Haus,
70174 Stuttgart

Anmeldung: Rohstoffrausch, Widerstand und der Weg zu einem gerechten Wandel

 

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

 

Programm

15:00 – 15:30 Uhr – Führung durch die Sonderausstellung des bibliorama „Gold und Edelstein in Bibel und Smartphone – um welchen Preis?“ durch die Kuratorin Cathy Nzimbu Plato

15:30 – 16:00 Uhr „Goldrausch im Amazonas – Der Kampf der Awajún um ihr Land und ihre Würde“ (Dante Sejekam und SoniaPastor, Peru)

Die indigenen Völker des Amazonasgebiets sind mit der Zerstörung ihres Territoriums durch (vorrangig) illegalen Goldabbau, der sich aufgrund steigender Goldpreise rasant ausbreitet, konfrontiert. Der junge indigene Repräsentant Dante Sejekam wird über den Widerstand seiner Gemeinschaft, der Awajún, gegen die Zerstörung ihres Lebensraums berichten, Sonia Pastor über Projekte zur Unterstützung der betroffenen Menschen. Dabei geht es auch um den drohenden Verlust einer der biodiversesten Amazonasgebiete mit entsprechenden Auswirkungen auf das weltweite Klima. Gemeinsam werden wir überlegen, wie wir der Ressourcenausbeutung nicht nur im Amazonas, sondern grundsätzlich im globalen Süden entgegentreten und was wir in Deutschland tun können, um die Lebensgrundlagen und die Würde der Menschen in ressourcenreichen Ländern zu schützen.

16:00 – 16:30 Uhr „Technischer Fortschritt und ‚grüner Wandel‘ in Europa – Auf wessen Kosten?“ (Marline Babwine und Philippe Ruvunangiza, Demokratische Republik Kongo)

Europa fordert Rohstoffe für den technischen Fortschritt und den „grünen Wandel“, doch oft zu Lasten der Menschen ressourcenreicher Länder desglobalen Südens. Sowohl Peru als auch die Demokratische Republik Kongo stehen dabei im Zentrum eines globalen Konflikts um Rohstoffe, der mit Menschenrechtsverletzungen, verheerenden Arbeitsbedingungen, Umweltzerstörung etc. einhergeht. Marline Babwine und Philippe Ruvunangiza aus Bukavu werden stellvertretend für von Ressourcenausbeutung betroffene Länder über die tiefgreifenden sozialen und ökologischen Auswirkungen der Rohstoffgewinnung im Kongo berichten. Gemeinsam werden wir darüber diskutieren, wie eine nachhaltige und faire Kontrolle der Lieferketten aussehen könnte und wie wir die systemische Gewalt, die in den Rohstoffsektor eingebaut ist, entschärfen können.

16:30 -17:30 Uhr Gemeinsam in den Dialog treten

17:30 Uhr Ende der Veranstaltung

 

Es laden ein:

bibliorama – das bibelmuseum stuttgart

Menschen im Blick: Ein Aktionsbündnis von verschiedenen evangelischen Einrichtungen und Werken, die gemeinsam am Themenbereich „Rohstoffabbau – Gewalt gegen Frauen und Kinder und  Indigene Völker – Widerstand und Würde auf dem Weg zu einem gerechten Wandel.

Bündnis Baden-Württemberg zu Rohstoffgerechtigkeit – Eine Plattforum verschiedener entwicklungspolitischer Organisationen und Vereine die gemeinsam auf politischer und didaktischer Ebene zu Rohstoffgerechtigkeit, Rohstoffwende und Kreislaufwirtschaft arbeiten.

Bündnis für Congo – Eine Plattform verschiedenen post-migrantischen Organisationen und Einzelpersonen, die sich gemeinsam für globale Gerechtigkeit und vor allem für den Frieden im Kongo stark machen

Erzdiözese Freiburg, Referat Weltkirche

Handy-Aktion Baden-Württemberg