Ziele der Handy-Aktion
Die Handy-Aktion verfolgt folgende Ziele:
► Bildungsarbeit zu ethischen Fragestellungen entlang der Wertschöpfungs- und Nutzungskette (Rohstoffe, Produktion, Nutzung, medienpädagogische Fragen, Entsorgung und Recycling, Alternativen)
► Konsumkritisches Bewusstsein herausbilden
► Ausbildung von Multiplikator*innen
► Handlungsorientierungen anbieten („Was kann ich tun, damit es besser wird?“)
► Vorstellung alternativer Ansätze wie z.B. Fairphone, Faire Maus, Repair-Cafés u.a.
► Politische Veränderungen einfordern (fairer Einkauf von Rohstoffen, Verbesserung der Produktionsbedingungen)
► Unterstützung bei der Durchführung von dezentralen Handy-Sammelaktionen und ordnungsgemäßes Recycling
► Beitrag leisten zur Umsetzung der Agenda 2030 und der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals), besonders die Ziele 1, 3, 8, 10, 12, 13, 16, 17
Ansprechpartner
Wir helfen Ihnen gerne weiter
Gerne können Sie uns kontaktieren, wenn Sie Fragen zur Handy-Aktion Baden-Württemberg haben, eine Sammelaktion durchführen möchten oder eine Veranstaltung planen:
Aktionen und Bildung
Camila Rodriguez
Dachverband Entwicklungspolitik
Telefon: 0711 66489771
camila.rodriguez@handy-aktion.de
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
Gisela Schweiker
Evangelisches Jugendwerk
in Württemberg
Telefon: 0711 9781-265
Mobil: 0171 9737617
gisela.schweiker@handy-aktion.de
Sprecher der Aktion
Ralf Häussler
Zentrum für Entwicklungsbezogene
Bildung der Evangelischen Landeskirche
in Württemberg (ZEB)
Büchsenstraße 33 | 70174 Stuttgart
Telefon: 0711 229363-246
zeb@elk-wue.de
Geschichte der Sammelaktion
Von einer kleinen Sammlung
zur landesweiten Bildungs- und Sammelaktion
Niemand hatte 2010 mit dem Erfolg einer solchen Aktion gerechnet. Insbesondere nicht Regina Seitz vom Deutschen Institut für Ärztliche Mission e.V. (Difäm), als sie im Ost-Kongo mit den dortigen Zuständen konfrontiert wurde. Schon damals wurden die vorhandenen Konflikte durch den Abbau und den Handel mit den wertvollen Rohstoffen geschürt. Auch die Arbeits- und Lebensbedingungen für die Minenarbeiter*innen und die Menschen in der Region waren und sind unzumutbar. Das Difäm wollte etwas dagegen unternehmen: Mit einer Sammelaktion alter Handys wollte die Organisation für weltweite christliche Gesundheitsarbeit in Tübingen auf die Situation aufmerksam machen – denn schon damals gab es viel zu viele „Schubladenhandys“.
2012 – Von der Idee zur Wirklichkeit
In der Weltsparwoche 2012 wurde die erste Sammelaktion gestartet. In Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse Tübingen stellte das Difäm in 54 Filialen Handysammelboxen auf. Wer wollte, konnte sich auch direkt beim Difäm eigene Kartons bestellen und selbst sammeln. Die Aktion wurde tatkräftig unterstützt. Das StuDifäm, eine Studentengruppe des Difäm, organisierte zwei Filmvorführungen: Neben dem Film „Blood in the Mobile“ mit anschließendem Workshop wurde Dr. Tilman Achtnichs Film „Sklavenarbeit für unseren Fortschritt“ gezeigt und die anschließende Diskussion vom Regisseur persönlich begleitet. Auch in der regulären Konfirmandenarbeit des Difäm wurden die globalen Zusammenhänge in der Handyherstellung und -nutzung erklärt.
In nur einem Monat fanden rund 2100 Handys ihren Weg in die Sammelboxen. Das Recyceln erfolgte über die Firma flip4new. Der Erlös kam Gesundheitsprojekten des Difäm im Ost-Kongo zu Gute.
2013 – Verstärkte Bildungsarbeit
Um mehr Bewusstsein über die Wertschöpfungskette der Handys und die Verantwortung des Einzelnen zu schaffen, wollte das Difäm nach der ersten Aktion verstärkt schulische und außerschulische Bildungsangebote anbieten. Gemeinsam mit dem Entwicklungspädagogischen Informationszentrum Reutlingen (EPiZ) und dem Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung (ZEB) der Landeskirche Württemberg startete das Difäm die Vorbereitung zur Folge-Aktion „Handy – Segen oder Fluch?“ zum Mitmachen, um die Menschen hierzulande zu sensibilisieren und aufzuklären und sie zu motivieren, selbst aktiv für Gerechtigkeit einzutreten.
2014 – Handy – Segen oder Fluch?
Im Februar 2014 fand in der VHS Reutlingen die Auftaktveranstaltung für die zweite Handy-Aktion statt. Schirmherrin dieser Aktion war Prof. Dr. Herta Däuber-Gmelin, Justizministerin a.D. Kooperationspartner waren diesmal die Deutsche Umwelthilfe und die Telekom Deutschland.
Die Bevölkerung wurde aktiv aufgefordert, Karton aufzustellen und in ihrem Umfeld zu sammeln, Veranstaltungen oder Unterrichtseinheiten mit umfassendem Informationsmaterial zu diesem Thema zu organisieren und Referent*innen der drei Aktionspartner einzuladen. Auch die Kreissparkasse Tübingen beteiligte sich erneut an der Aktion.
Innerhalb von fünf Monaten gingen rund 15.500 Althandys ein. Es fanden 40 Film- und Diskussionsabende zu Rohstoffgerechtigkeit und Gesundheitsversorgung in Krisenregionen statt, Lerneinheiten wurden im Konfirmanden- und Schulunterricht eingesetzt und bundesweit berichteten Fernsehen, Radio und Zeitungen. Rund 200 Einzelpersonen, Schulen, Weltläden, Rathäuser und Gemeinden in ganz Deutschland beteiligten sich an der Aktion. Der Erlös von 10.000 € kam Aufklärungsprojekten des Difäm im Ost-Kongo zugute.
2015 – 2017 – fragen. durchblicken. handeln!
Drei Jahre nach der Grundsteinlegung des Difäm startete im Mai 2015 die „Handy-Aktion – fragen. durchblicken. handeln!“. Zusammen mit neuen Partnern aus Kirche und Zivilgesellschaft in Baden-Württemberg sollen neue Zielgruppen angesprochen werden. Schirmherr dieser ökumenisch angelegten Aktion ist Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten. Die Homepage www.handy-aktion.de bündelt Informationen und Angebote des Trägerkreises der Aktion. Unterrichts- und Informationsmaterial werden Interessierten gerne zur Verfügung gestellt.
seit 2017 – fragen. durchblicken. nachhaltig handeln!
Die „Handy-Aktion Baden-Württemberg“ ist eine Aktion verschiedener Organisationen aus Kirche und Zivilgesellschaft sowie der Evangelischen Landeskirchen Baden und Württemberg. Sie ist Kooperationspartner der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg und wird vom Umweltministerium unterstützt. Schirmherrin ist Umweltministerin Thekla Walker.