FilmCafé Global: Rohstoffgerechtigkeit am Beispiel E-Mobilität, Energiewende und Digitalisierung

Donnerstag, 28.4.2022
von 16:00 – 17:30 Uhr

Zugang zur Online-Veranstaltung über Zoom:
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Für die Elektromobilität werden Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Gold benötigt – und zwar in rasant steigenden Mengen. Menschenrechtsverletzungen und Umweltbelastungen gehen mit einer vordergründig nachhaltigen Digitalisierung und Mobilität einher. In den Filmen geht es um die Problemstellungen, aber auch um konkrete Ansätze für mehr Fairness und Umweltschutz am Beginn der globalen Lieferketten. Seit dem Überfall von Russland auf die Ukraine ist das Thema noch virulenter geworden.

Cathy Nzimbu Mpanu-Mpanu-Plato ist als Bildungsreferentin im Entwicklungspädagogischen Informationszentrum Reutlingen / EPIZ  und im Vorstand von Ndwenga e.V.  tägig. Sie wird von ihrer entwicklungsbezogenen Bildungsarbeit im schulischen und außerschulischen Kontext im Rahmen von Bildung trifft Entwicklung / BtE und Chat der Welten berichten.  In 2022 entstandenen Kurzfilmen geht es z.B. um Frauen in der DR Kongo, die in der Kobaltgewinnung tätig sind und sich in einer Kooperative organisieren.

Oscar Choque von Ayni e. V. arbeitet als Eine-Welt-Fachpromotor für Ressourcengerechtigkeit in Dresden/Leipzig in Sachsen. Er stellt „EN EL NOMBRE DEL LITIO”, Regie: Cristián Cartier und Martín Longo; 1 St. 15 min, vor sowie „DIE LITHIUM REVOLUTION“ Regie: Andreas Pichler, Julio Weiss, Deutschland/Bolivien 2012, 52 Min.

Ralf Häußler vom Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung /ZEB stellt die EZEF Themen-DVD „Afrika_Digital.2 – Start-ups und Künstler-Träume“ und „Oro Blanco –  Weißes Gold – Die Schattenseite der Elektromobilität“ vor.

Christian Engels vom EZEF  und GEP übernimmt die Moderation.

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Der Workshop ist Teil einer Reihe, in der es darum geht, Einsatzmöglichkeiten von Filmen im Globalen Lernen vorzustellen, Tipps und Tricks zu geben und Methoden der medienpädagogischen Begleitung aufzuzeigen.

Die Reihe wird durchgeführt und unterstützt von Katja Breyer (Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Ev. Kirche von Westfalen), Martina Kriwy (Diakonie Schleswig Holstein), Irina Grassmann (Ev. Medienzentrale Frankfurt), Birgit Eichmann (Brot für die Welt), Ralf Häussler (Zentrum für entwicklungsbezogene Bildung, ZEB), Albrecht Hoffmann (Netzwerk politikatelier e.V.) und Bettina Kocher sowie Christian Engels (EZEF).

Breites Bündnis der Zivilgesellschaft fordert europaweites Lieferkettengesetz

Die Europäische Union muss Unternehmen in allen EU-Ländern dazu verpflichten, Menschenrechte und Umwelt in ihren Lieferketten zu schützen. Das fordert die „Initiative Lieferkettengesetz“, ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis aus mehr als 130 Organisationen anlässlich des neunten Jahrestages der Rana-Plaza-Katastrophe. Bei dem Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch starben am 24.04.2013 mehr als tausend Menschen.

Die Initiative kritisiert, dass das im vergangenen Jahr verabschiedete deutsche Lieferkettengesetz nicht ausreiche, um derartige Vorfälle in Zukunft wirksam zu verhindern. Unter dem Motto „Yes EU Can“ startet das Bündnis daher eine neue Kampagne. In einer gemeinsamen Petition rufen die Verbände Bundeskanzler Olaf Scholz auf, sich für ein wirksames EU-Lieferkettengesetz einzusetzen.

„Die EU kann Großes bewegen und zu einer gerechteren globalen Wirtschaft beitragen – mit einem starken EU-Lieferkettengesetz, das die Lücken des deutschen Gesetzes schließt. Doch das geht nur mit Rückenwind aus Deutschland! Die Ampel hat sich im Koalitionsvertrag zu einem wirksamen EU-Lieferkettengesetz bekannt. Wir erwarten vom Bundeskanzler, dass er das Vorhaben zur Chefsache macht und gerade in Krisenzeiten für Umwelt und Menschenrechte einsteht“, kommentiert Johannes Heeg, Sprecher der Initiative Lieferkettengesetz.

„Gerade am Anfang der Lieferketten werden Kinder und Erwachsene ausgebeutet – zum Beispiel bei der Gewinnung von Rohstoffen: In Indien und Madagaskar schürfen 32.000 Kinder das Mineral Mica, das dann in Autos, Elektronik und Kosmetik landet. Deshalb muss ein EU-Lieferkettengesetz unbedingt die gesamte Wertschöpfungskette erfassen, ohne Abstufungen und Schlupflöcher“, fordert Barbara Küppers von terre des hommes.

„Angesichts der Klimakrise müssen alle Bereiche unternehmerischen Handelns auf den Prüfstand. Ein EU-Lieferkettengesetz ist nur dann zeitgemäß, wenn es starke umwelt- und klimabezogene Sorgfaltspflichten enthält. Zerstörerische Megaprojekte wie die Pläne des französischen Ölmultis Total zur Ölförderung in Uganda wären dann nicht mehr möglich“, erläutert Ceren Yildiz vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

„In den neun Jahren seit dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza hat sich zu wenig getan. So kommen bei der Produktion von Leder oder Schuhen weiterhin Menschen zu Schaden: Erst im Februar gab es wieder Brände in Schuhfabriken in der Türkei und Bangladesch. Die Betroffenen und deren Hinterbliebenen müssen vor Gericht die Chance haben, erfolgreich Entschädigungen einklagen zu können“ betont Berndt Hinzmann vom INKOTA-netzwerk.

Die EU-Kommission hatte im Februar einen Entwurf für ein EU-Lieferkettengesetz vorgelegt, der zwar über das deutsche Gesetz hinausgeht, aber dennoch viele Schlupflöcher enthielt, wie zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen aus Deutschland und Europa kritisierten. Im weiteren Prozess müssen sich nun der Europäische Rat und das Europaparlament zu dem Entwurf positionieren.

terre des hommes Deutschland, der BUND und das INKOTA-netzwerk gehören zu den mehr 130 Menschenrechts-, Entwicklungs- und Umweltorganisationen, Gewerkschaften und kirchlichen Akteuren, die sich zur Initiative Lieferkettengesetz zusammengeschlossen haben.

Weiterführende Informationen:

  • Hintergründe zum Mica-Abbau in Indien und Madagaskar:
  • Hintergründe zum Megaprojekt des Konzerns Total in Uganda:
  • Hintergründe zur Schuh- und Lederproduktion:
  • Petition an Bundeskanzler Olaf Scholz:
  • Auswertung des Gesetzentwurfs der EU-Kommission:

Kontakt:

  • Initiative Lieferkettengesetz: Johannes Heeg, Sprecher, Tel.: 0151-10611346, E-Mail: presse@lieferkettengesetz.de
  • terre des hommes Deutschland: Barbara Küppers, Tel.: 0171 5724361, E-Mail: b.kueppers@tdh.de
  • BUND: Sigrid Wolff, Pressesprecherin, Tel.: 030-27586497, E-Mail: Sigrid.Wolff@bund.net
  • INKOTA-netzwerk: Berndt Hinzmann, Referent Wirtschaft und Menschenrechte, Lieferkette Textilien und Leder, Tel.: 0160 94 69 87 70, E-Mail: hinzmann@inkota.de  

Die Initiative Lieferkettengesetz wird getragen von:

Amnesty International Deutschland, Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landesnetzwerke in Deutschland e.V. (agl), Brot für die Welt, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Christliche Initiative Romero e.V. (CIR), CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), FEMNET e.V., Forum Fairer Handel e.V., Germanwatch e.V., Greenpeace e.V., INKOTA-netzwerk e.V., Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e. V., Oxfam Deutschland e.V., SÜDWIND e.V., ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, WEED – Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung e.V., Weltladen-Dachverband e.V., Werkstatt Ökonomie e.V.

Weitere 115 Organisationen unterstützen die Initiative Lieferkettengesetz, darunter auch die Handy-Aktion Baden-Württemberg.

Handy-Aktion und Die Kongo-Kampagne auf der Messe Fair Handeln 2022

Die Handy-Aktion Baden-Württemberg und Die Kongo-Kampagne sind mit einem gemeinsamen Stand auf der Messe Fair Handeln vertreten, die vom 21. bis zum 24. April 2022 in Stuttgart stattfindet.

In Halle 4, Stand E53 können sich die Besucherinnen und Besucher über die Aktivitäten der Handy-Aktion informieren, Bildungsmaterialien wie den Rohstoff-Koffer anschauen und an der Handy-Quizwand ihr Wissen rund ums Handy testen. Natürlich können auch gebrauchte Mobiltelefone mitgebracht und die Handy-Sammelbox geworfen werden.

Ebenfalls am Stand ist erstmals Die Kongo-Kampagne mit Informationen und Buttons zur Aktion “Donnerstags in Schwarz”, mit der auf die anhaltende Gewalt gegen Frauen und Mädchen und die Kriegsverbrechen in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) aufmerksam gemacht werden soll.

Am Freitag, 21. April 2022 findet von 15:00 bis 15:30 Uhr auf der Welt:Bühne ein Vortrag zum Thema “Dein Smartphone. Eine Rohstoff-Katastrophe?” mit Pfarrer Ralf Häußler (Handy-Aktion) und Dr. Gisela Schneider (Difäm) statt.

 

Die Messe Fair Handeln

Nachhaltig, vielfältig und fair – das ist die Fair Handeln. Die internationale Fach- und Verbrauchermesse zeigt Fair Trade und global verantwortungsvolles Handeln. Sie ist Verkaufsplattform, Informations- und Begegnungsort für Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und alle Menschen, die sich für Fragen der globalen Gerechtigkeit in Konsum, Kultur und Kunst interessieren.

Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein vielfältiges Angebot mit fair gehandelten Produkten. Über 80 Austeller*nnen zeigen Trends und Innovationen rund um Fairen Handel und bewussten Konsum aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und globale Partnerschaften, nachhaltiges Finanzwesen und Tourismus sowie Future Fashion. An den Ständen gibt es zahlreiche Aktionen, die zum Mitmachen oder Verkosten einladen.

Ein attraktives kulturelles Rahmenprogramm mit Lesungen, Talks und mehr lädt zum Zuschauen und Zuhören ein.

Das ganze Programm der Fair Handeln finden Sie hier.

 

Entwicklungspolitische Landeskonferenz x Mindchangers Summit

Am Samstag, den 23. April, begegnen sich im Rahmen der Fair Handeln entwicklungspolitisch interessierte und engagierte Menschen sowie PolitikerInnen und VertreterInnen der baden-württembergischen Landesregierung auf der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz. Im Jahr 2022 liegt der Schwerpunkt der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz auf jungem Engagement, weshalb der Mindchangers Summit zeitgleich stattfindet. Bei der Veranstaltung geht es darum, die Themen junger Menschen auf die entwicklungspolitische Agenda zu setzen, mit der Politik zu diskutieren und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Mindchangers ist ein Projekt der Europäischen Union, das sich an junge Menschen richtet und zum Neudenken von Themen wie globale Gerechtigkeit, Klimawandel und Migration anregt.

Alle Informationen zur Entwicklungspolitischen Landeskonferenz mit dem Mindchangers Summit finden Sie hier.

 

Alle Informationen zu den Stuttgarter Frühjahrsmessen

Die Stuttgarter Frühjahrsmessen finden in diesem Jahr vom 21. bis zum 24. April statt. Am Donnerstag, den 21. April, dem ersten Messetag, findet traditionell die Nacht der Sinne statt. Hier haben die Stuttgarter Frühjahrsmessen von 14 bis 22 Uhr geöffnet (die i-Mobility und Retro Classics von 11 bis 19 Uhr). Von Freitag bis Sonntag öffnen alle Messen von 9 bis 18 Uhr ihre Tore.

Besucher*nnen können mit nur einem Ticket alle parallel stattfindenden Messen besuchen. Tickets können aufgrund der Corona-Pandemie nur vorab online gekauft werden. Ein Tagesticket für Erwachsene kostet 18 Euro, ermäßigt sind es 14 Euro (inkl. VVS). Kinder bis 15 Jahre sind in Begleitung eines Erwachsenen kostenfrei (Familienticket). Für alle, die am Nachmittag auf die Messen kommen wollen, gibt es von Freitag bis Sonntag ab 14 Uhr ein Happy Hour Ticket für 9 Euro.

Alle Informationen unter: https://www.messe-stuttgart.de/fruehjahrsmessen