Handy-Aktion Baden-Württemberg sammelt mehr als 180.000 Alt-Handys

Ein breites Bündnis von Organisationen aus Kirchen und Zivilgesellschaft hat im Jahr 2015 die landesweite „Handy-Aktion“ gestartet. Seit Juni 2017 ist die Handy-Aktion Baden-Württemberg Kooperationspartner der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg. Die Fortführung der Kooperation und finanziellen Unterstützung wurde nun von Seiten des Ministeriums bis Mitte 2025 zugesagt.

Jetzt kann die Aktion ein stolzes Zwischenergebnis vermelden: Bis Mitte 2023 wurden mehr als 181.000 gebrauchte Mobiltelefone gesammelt. Mit den Handy-Sammlungen konnten somit rund 1.630 Kilogramm; Kupfer, 27 Kilogramm Silber und 4,5 Kilogramm Gold in den Kreislauf zurückgeführt werden. Etwa 10-15 Prozent der gesammelten Handys können durch Upcycling wiederverwendet werden.

 

Pfarrer Ralf Häußler, Sprecher der Handy-Aktion Baden-Württemberg, sagt dazu:

„Unsere Partnerkirchen in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas sind damit konfrontiert, dass der Rohstoffhunger in den Industrieländern stetig zunimmt. Dadurch entstehen immer mehr Minen mit gravierenden Folgen für die Menschen, die dort leben, und für die Umwelt.
Deswegen ist es wichtig, dass Rohstoffe, die bereits bei uns sind, recycelt und hier wieder in den Wertschöpfungskreis und die Nutzung zurückgeführt werden. Gleichzeitig müssen wir daran arbeiten, dass faire Bedingungen im Rohstoffabbau entstehen, beispielsweise durch Zertifizierung von Rohstoffminen.“

 

Wertvolle Rohstoffe in den Kreislauf zurückführen und über Hintergründe informieren

Die Handy-Aktion Baden-Württemberg hat es sich zum Ziel gesetzt, die Rohstoff-Schätze, die in den Schubladen-Handys enthalten sind, zu heben, so dass diese einem geordneten Recycling zugeführt werden können. Gleichzeitig möchte die Aktion im Rahmen ihrer Bildungsarbeit auf die globalen Zusammenhänge, beispielsweise bei der Gewinnung von Rohstoffen und der Fertigung, aufmerksam machen. Mit dem Erlös der Handysammlungen werden drei Gesundheits-, Umwelt- und Bildungsprojekte in der Demokratischen Republik Kongo, in Uganda und in Äthiopien unterstützt. Ähnliche Aktionen gibt es auch in Bayern, Nordrhein-Westfalen, im Saarland und in Berlin, die in einem Netzwerk eng zusammenarbeiten.

 

Hintergrundinformationen

Im Trägerkreis der Handy-Aktion haben sich verschiedene Organisationen aus Baden-Württemberg zusammengeschlossen, die gemeinsam aktiv sind. Sie kommen aus der Jugendarbeit, aus Kirche und Zivilgesellschaft, Aktionsgruppen, Fachdiensten und Eine-Welt-Organisationen. Beteiligt sind die Evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg, die Diakonie Württemberg mit Brot für die Welt, das Deutsche Institut für Ärztliche Mission e.V. (Difäm), das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW), die Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart e.V., der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB) und das Entwicklungspädagogische Informationszentrum Reutlingen (EpiZ). Die Handy-Sammlungen werden in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom durchgeführt.

Seit 2017 ist die Handy-Aktion Baden-Württemberg Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg. Schirmherrin ist Umweltministerin Thekla Walker.